Hamburg Hafengeburtstag, Landungsbrücken, Hamburg Stadtführung

Dieses Wochenende ist es wieder einmal so weit: Hamburg feiert Hafengeburtstag! Was aber hat es mit diesem Hamburg Großevent auf sich, das jedes Jahr am Wochenende um den 7. Mai stattfindet?  Was feiern die Hamburger da genau? Natürlich den Hafen, klar,  vorallem aber auch: Sich selbst und einen Freibrief aus dem Mittelalter. Wie das genau zusammenhängt, lesen Sie hier…

Der Hafengeburtstag

Eine kurze Geschichte des Hafengeburtstags

Andere Städte mögen das Datum ihrer Gründung feiern; nicht so Hamburg. Denn in Hamburg wird Hafengeburtstag gefeiert. Genauer: Der Inhalt einer Urkunde. Das Datum unter der Urkunde, das hat die aufmerksame Leserin bestimmt längst ausgerechnet, ist der 7. Mai 1189. An diesem Tag hat die Stadt Hamburg in Vertretung durch Graf Adolph III. von der Schauenburg einen Freibrief von Kaiser Barbarossa erhalten, der ihr und den ansässigen Kaufleuten u.a. zollfreien Schiffsverkehr auf der Elbe bis zur Mündung zugesichert hat. Angeblich. Böse Stimmen hingegen sagen, der Freibrief sei eine plumpe Fälschung.

Wir unsererseits bevorzugen den Begriff: Nachträglich erstelltes Ersatzoriginal. Und dieses Schreiben war alles andere als plump. Im Gegenteil war es ein ungemein eleganter Schachzug. Schließlich wurde die Echtheit des Originalersatzes im 13. Jahrhundert von einem Schiedsgericht für teuer Geld bestätigt. Sinn und Zweck dieses Schreibens war es, eventuelle Zweifler glauben zu machen, Hamburg habe einen Freibrief von Kaiser Barbarossa erhalten, der u.a. zollfreien Schifsverkehr auf der Elbe undsoweiter.

Und das hat sensationell hingehauen. Fortan glaubten alle, Sie ahnen es, Hamburg habe einen Freibrief von Kaiser Barbarossa erhalten und hieß deshalb später ja auch mit vollem Namen: Freie und Hansestadt Hamburg. Oder „Tor zur Welt“. Je nach dem, wen man fragt. Barbarossa schlussendlich wars egal, der konnte sich eh nicht mehr wehren, denn er selbst war bereits 1190 beim Kreuzzug in einem Fluss ersoffen. Motto: Kleine Sünden straft der Herr sofort…

Und so prosperierte Hamburg fröhlich vor sich hin und feierte fortan jährlich am 7. Mai ein Hamburg Großevent aus lauter Dankbarkeit für diesen kleinen feinen Winkelzug. Nicht. Im Sinne von: Am Arsch die Räuber. Feiern am 7. Mai? Und am Ende gar dafür die Arbeit ruhen lassen? Quatsch! Das kam nicht in Frage, bis 1977…

 

Hafengeburtstag heute

Der Hafengeburtstag, so wie wir ihn heute kennen, ist keinesfalls eine Traditionsveranstaltung mit 828 Vorgängern. Sondern mit 40. Denn erst 1977 wurde zum ersten Mal anlässlich des Hafengeburtstages das Volksfest veranstaltet, das heutzutage nurmehr mit diesem Namen assoziiert wird. Und das heißt: Etwa eine Million Besucher an Land, mehrere hundert schwimmende auf dem Wasser und ein Wochenende lang maritim geprägtes Showprogramm. Etwa das Schlepperballett während der Auftaktveranstaltung. Deren Name lässt Menschen mit Proktologieerfahrung regelmäßig kurz zusammenzucken, denn sie heißt: Einlaufparade. Wer diesen kurzen Moment der Irritation, nunja, verdaut hat, kann sich aber locker machen und entspannt an der Hafenpromenade verfolgen, wenn die Schiffe mit Musik und Salutschüssen in den Hafen einlaufen. Und zum Abschluss des Programms am Sonntag gibt das die Parade auch nocheinmal umgekehrt, wenn die Schiffen den Hafen wieder verlassen. Titel, ganz unverfänglich: Auslaufparade.

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind und sich das Ganze mal aus der Nähe ansehen wollen: Unsere Bikebuddies von Hamburg Auskenner bieten an diesem Wochenende eine exklusive Hafenrunde an. Oder Sie lassen sich auf eigene Faust durch das wilde Treiben treiben. Viel Spaß!

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